Station 3 : Turmhof

Nach 70-jähriger Unterbrechung fand am 15. August 1658 erstmals wieder ein katholischer Gottesdienst in Elberfeld statt. 51 Personen trafen sich in der Wohnung des Richters Johann Brewer. Durchgeführt wurde die Messe von Jesuiten aus Solingen. Diese regelten über viele Jahrzehnte das religiöse katholische Leben in der Stadt. 1660 erhielten die Jesuiten in der Stadtwaage an der heutigen Alten Freiheit eine Wohnung. Der Söller diente als Gottesdienstraum. Die Wiegemeisterin, Jungfer Katharina Caternberg, stellte ihnen freie Beköstigung, Bier und Leinwand zur Verfügung. Dafür bekam sie jährlich 70 Reichtstaler aus Staatsmitteln.

 

Nach Brand und notdürftigem Wiederaufbau der Stadtwaage wurde am Turmhof ein Jesuitenkloster mit Kapelle erbaut. Daneben entstand ab 1729 eine neue Kirche. Sie erhielt ebenfalls das Laurentiuspatrozinium. Ermöglicht wurde der Bau hauptsächlich durch großzügige Spenden einzelner Familien. Die Kirche verfiel zusehends wegen schlechter Bauweise. Anfang des 19. Jahrhunderts, so vermerkt der Chronist Jorde „mussten die Kirchenbesucher während des Gottesdienstes ihre Schirme aufspannen, um sich vor dem in die Kirche rieselnden Regen zu schützen.“

 

Auch wegen der größer gewordenen Gemeinde und weil die Stadt das Grundstück für den Bau eines neuen Rathauses (heute Von der Heydt-Museum) erwerben wollte, suchten die Katholiken nach einem neuen Ort. Sie fanden ihn auf dem Osterfeld.