Elberfelder Laurentiusweg » Station 07

Sophienstraße

In der NS-Zeit führte die Laurentiusprozession den steilen Berg hinauf auch durch die Dorotheenstraße. Dort befindet sich noch heute die Erzbischöfliche St.-Anna-Schule. Angeblich aus "verkehrstechnischen Gründen" durfte der Weg nicht mehr entlang der Hauptstraßen führen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg ging die Laurentiusprozession für ein paar Jahre von der Schulkapelle aus. Die St. Laurentiuskirche war durch den Elberfelder Bombenangriff 1943 stark beschädigt worden. Die Anfänge der St.-Anna-Schule liegen in der Sophienstraße 12. Dort begann der Schulunterricht für die höhere katholische Bildungsanstalt für Mädchen. Die Zahl von 140 Schülerinnen stieg bald auf 217. Geleitet wurde die Einrichtung bis 1968 von den "Armen Schulschwestern".

An der Laurentiusprozession nahmen die Mädchen ab August 1906 teil. Zwei Jahre später wird der Neubau mit Kapelle in der Dorotheenstraße eingeweiht. Ende der 1930er Jahre wurde das Caritasbüro in die St.-Anna-Schule verlegt. Der Caritasdirektor Hans Carls war Kaplan an der St. Laurentiuskirche. Von der Kanzel aus kritisierte er scharf die NS-Politik. Dafür wurde er ins Konzentrationslager nach Dachau deportiert. Die Caritassekretärin Maria Husemann wurde wegen ihrer widerständigen Aktivitäten in der Schule verhaftet und ins KZ verschleppt. Eine Tafel im heutigen Gymnasium für Mädchen und Jungen erinnert an ihren Leidensweg.