Elberfelder Laurentiusweg » Station 02

Neumarkt

Wo heute auf dem Neumarkt reges Markttreiben herrscht, wurden früher die Toten beigesetzt. Der Platz an der ehemaligen ersten St. Laurentiuskirche reichte nicht mehr aus. 1631 erwarb die reformierte Gemeinde deshalb eine fast wertlose Wiese. Das Grundstück lag außerhalb der damaligen Mauern des 1610 zur Stadt erhobenen Elberfelds. Den nördlichen Teil bekam die neu gegründete katholische Gemeinde 1671 vom Kurfürsten Philipp Wilhelm zur Verfügung gestellt.

Am Wall befand sich ein schönes Eingangstor. Es unterbrach eine niedrige Mauer, die den gesamten Friedhof umgab. Die Mauer sollte das Gelände vor den Überschwemmungen durch den Mirker Bach schützen. Um 1800 begann der alte Kirchhof zu verwahrlosen. Der Elberfelder Chronist Fritz Jorde berichtet: "Bürgerfrauen von den benachbarten Häusern bleichten zwischen den Gräbern die Wäsche, und der Baumeister Schmitz benutzte den Kirchhof eigenmächtig als Lagerplatz für altes Bauholz und Gerät."

Mit der stetig wachsenden Bevölkerung reichten die Wohnhäuser mittlerweile bis an den Friedhof. Eine landesherrliche Verordnung von 1803 verbot aber Beerdigungen innerhalb der Stadt. Zudem sollte die Begräbnisstätte zu einem Marktplatz umgestaltet werden. Nach langen Verhandlungen verkaufte die reformierte Gemeinde 1808 den Friedhof. Die katholische Gemeinde erhielt von der Stadt ein Grundstück am jetzigen Friedrichsplatz.