Elberfelder Laurentiusweg » Station 05

Laurentiusplatz

Die Ideen des Düsseldorfer Baumeisters Adolph von Vagedes zur Gestaltung des ehemaligen Königsplatzes, heute Laurentiusplatz, waren gewaltig. Der Platz vor der Kirche sollte großzügig bebaut werden: ringförmige Arkadenanlage, Rathaus und ein Börsengebäude sowie ein von einem Springbrunnen umgebender Obelisk in der Mitte und 23 Löwenköpfe. Daraus wurde aus Kostengründen nichts.

Für die Verehrung des römischen Heiligen spielte dieser Ort immer eine große Rolle. Hier begannen und endeten die Laurentiusprozessionen. In ihrer Kontinuität werden sie bis auf das Jahr 1672 zurück datiert. Wahrscheinlich gab es sie bereits vor der Reformation.

Bis zu 8.000 Personen zogen an diesem bedeutenden Festtag durch die Stadt: Katholiken aus allen Pfarrämtern und auch aus den Nachbargemeinden, Schulen, Kirchenchöre, Jungfrauen- und -männervereine und viele andere. Die Straßen waren geschmückt und jeder Bürger, so der Chronist Fritz Jorde, "der am Prozessionswege wohnte, war verpflichtet, für den Tag die Straße vor seinem Hause zu fegen (…) und sich (…) bei Strafe von 25 Reichtstaler und mehr ordentlich zu betragen." Ursprünglich um den Laurentiustag (10. August) veranstaltet, wurden die Prozessionen im 20. Jahrhundert auf den Fronleichnamstag gelegt.